Simone Martin. Malt. Bunt. Abstrakt. Lebhaft. Am liebsten zu Musik. 
„Was ich mit Sicherheit über meine Malerei sagen kann: „Ich male, weil ich muss.“

Was bedeutet die Malerei für Dich?
Seit ich einen Stift halten kann, male ich. Die Farben waren für mich schon immer Trostspender, Inspiration, Herausforderung, Spiegel und Freund. 
Um Kunst zu studieren, war ich damals nicht stark genug, mich in dem zunächst konservativ geprägten Elternhaus durchzusetzen. Immerhin konnte ich mich insoweit durchsetzen und als Leistungskurs Kunst belegen. Danach machte ich viele Umwege und arbeitete in völlig anderen Bereichen. Im Nachhinein vielleicht manchmal Verschwendung von Lebenszeit, allerdings habe ich natürlich auch viel gelernt. Die Malerei war jedoch stets mein Begleiter, ich konnte einfach nicht „ohne“.

Hast Du Vorbilder?
Jeder Mensch, der das macht, was ihn glücklich macht, solange er niemandem schadet. 

Was inspiriert Dich?
Gespräche, ein Lächeln, der Duft von Gras, der Himmel, Wasserplätschern und vor allem Musik. 

Wie malst Du?
Als Kind habe ich einfach beobachtet, wie sich die Farben auf dem Papier bewegen. Was es mit mir macht. Ich hatte damals schon parallel Sinneseindrücke wie Gerüche und Töne, hab das damals aber niemandem erzählt, weil ich dachte für einen Nerd gehalten zu werden. Dann, später, habe ich vor allem die Impressionisten und Expressionisten studiert: diese Lebendigkeit und Leuchtkraft der Farben hat mich angezogen. Ich hab Techniken studiert, ausprobiert, verworfen, für mich angepasst. Mit den Jahren konnte ich mich davon freimachen, dass ein Kunstwerk nur so oder so gut ist. Ein für mich richtig gutes Bild ist es geworden, wenn ich angstfrei, als stiller Beobachter, die Farben nicht kaputt gemacht habe, wenn kein Strich zuviel ist und keiner mehr fehlt. Am liebsten male ich zu Musik, versuche, die Töne, meine Empfindungen, Erfahrungen und Techniken auf die Leinwand zu bringen - ohne dabei das Bild zu stören. 

Was soll Deine Kunst sagen?
Ich spreche eigentlich ungern über meine Kunst, da Worte für mich nicht annähernd so komplex sind wie die Farbkompositionen. Wir suchen oft das Perfekte und haben schnell eine Schublade parat vom unfehlbaren Erscheinungsbild. Die Malerei bedeutet für mich Freiheit. Kein unwiderrufliches Urteilen oder gar Herangehen mit dem direkten Zeigefinger. Das Äußere und Innere gehen eine Symbiose ein. Die Globalisierung und die zunehmende Digitalisierung sind Fluch und Segen zugleich. Ich liebe den Geruch der Farben, die Viskosität, die Möglichkeit, dicke Farbschichten aufzutragen. Wenn ich beim Betrachter Emotionen auslösen kann, ihm auch die Möglichkeit geben kann, in Freiheit zu betrachten, was auch immer es in jedem einzelnen auslösen mag, ist das ein wunderbares Feedback und die Schubladen, die jeder in sich angehäuft hat, vielleicht über Bord werfen zu können. Sich dem Leben im richtigen Moment fügen, sich aber nie brechen zu lassen, der Seele zu folgen, im Einklang mit sich zu sein, ist immer wieder eine Herausforderung für mich. 

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